Ich gehe mit Maria am kilometerlangen Strand spazieren. Der nasse, schwarze Sand dieses flachen Strandes reflektiert das Sonnenlicht der aufgehenden Sonne – es ist wie ein Paradies auf Erden. Nur ein paar Fischer gehen emsig ihrer Arbeit nach, heute sind sie nicht auf Fischfang gegangen. Ihre bunten Auslegerboote stehen nebeneinander, ein Fotomotiv wie aus Tausendundeiner Nacht. Stolz präsentieren wir ihnen unsere ersten Vokabeln: "Selamat pagi, apa kabar?" – Guten Morgen, wie geht's? Wir bekommen ein freundliches Lächeln und ein "bagus" zurück, was so viel heißt wie "Danke, gut". Wie könnte es auch anders sein, hier, wo der Stress noch keine Spuren hinterlassen hat!
Sie erzählen uns, dass sie gestern einen reichen Fang hatten. Sechs Thunfische gingen an die blitzenden Haken, der größte davon brachte stolze 27 kg auf die antike Waage. Doch für die meisten Fischer des Dorfes, so erklärt uns ein junger Mann mit strahlenden Augen, hat die Arbeit heute bereits wieder vor Sonnenaufgang begonnen. Sie hatten in den letzten Tagen nicht das Glück der Tüchtigen und mussten mit leeren Netzen zurückkehren.
Wir gehen weiter zum Warung von Ibu Nani. Das Frühstück ist zwar nicht so reichhaltig wie in einem guten Hotel, aber dafür gibt es eine entspannte Atmosphäre und Natur pur. Bei Nani hat man nicht die Qual der Wahl, denn es gibt nur gebratene Bananen, auf Indonesisch "pisang goreng", oder Bakso, Fleischklöschen oft mit Glasnudelnmit. Dazu einen original javanischen Kaffee – frisch geröstet, dickflüssig und schwarz. Jede Insel ist besonders stolz auf ihren jeweiligen Kaffee, daher sollte man sich diese Köstlichkeit nicht entgehen lassen.
Beim Frühstück blicken wir genau auf den Dorfplatz, der sich zunehmend mit Marktfrauen und fleißigen Helfern füllt, denn die ersten Fischer kommen bereits vom morgendlichen Fang zurück. Die Auslegerboote holen sich den letzten Kick von einer großen Welle und lassen sich mit Vollgas bis ans flache Ufer treiben. Auch heute ist der Fang nicht so reich ausgefallen – nur wenige kleine Fische werden vorsichtig aus den Netzen entfernt. Doch die Menschen sind glücklich und zufrieden, denn hier am Ende der Welt zählt nicht Ruhm und Erfolg, sondern der Moment und das Zusammensein.
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