11. Jan. 2024
Kopi Luwak ist der teuerste Kaffee der Welt, gerade weil er vorher den Verdauungstrakt eines anderen Lebewesens durchlaufen hat. Das Wort Kopi bedarf kaum einer Übersetzung, während Luwak sowohl eine Provinz in Ost-Java als auch der Name einer häufig in Südostasien vorkommenden Schleichkatze ist.
Diese Fleckenmusangs (Paradoxurus hermaphroditus) leben in den Wäldern Indonesiens und haben einen außergewöhnlichen Speiseplan. Sie ernähren sich von Insekten, Früchten und insbesondere Kaffeekirschen – und das in großen Mengen. Die unverdaulichen Kaffeebohnen jedoch kommen wieder ans Tageslicht. Die intensive Verdauung dieser kleinen Feinschmecker verändert den Geschmack der Bohnen auf sensationelle Weise. Kopi Luwak soll ein dunkles, volles und zugleich erdiges Aroma haben, das an Kakao erinnert.
Ein Kilo der Kopi-Luwak-Bohnen kostet zwischen 150 und 1.000 Euro. Für eine Tasse Espresso muss man also 2 bis 5 Euro ausgeben. Der Kaffee stammt hauptsächlich aus Ost-Java, aber seit einiger Zeit auch von den Inseln Sulawesi, Sumatra und Bali. Die Jahresproduktion liegt nur bei etwa 250 Kilo, weshalb es ratsam ist, vorab zu bestellen und bei Sonderangeboten skeptisch zu sein. Nur Experten können zweifelsfrei erkennen, ob es sich wirklich um echten Kopi Luwak handelt.
Während unserer Regenwald-Trekkingtour zur Kaffeereifezeit stoßen wir tatsächlich gelegentlich auf eine dieser "Feinschmecker-Würste", manchmal schon durch den Regen ausgewaschene Bohnen. Die Schleichkatze verzehrt nur die wirklich reifen Kaffeekirschen, was den Kaffee zusätzlich besonders macht. Im Gegensatz dazu werden bei der traditionellen Kaffeeernte oft auch unreife Bohnen verwendet.
Es gibt mittlerweile einige Kaffeeplantagen, besonders im Osten Javas, die auch Schleichkatzen züchten. In Indonesien selbst hält sich die Begeisterung für dieses Getränk jedoch in Grenzen. Wer als erster Kopi Luwak probiert hat, bleibt unklar, aber schon Alfred Brehm erwähnte ihn vor über 130 Jahren in seinen Werken.
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