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Cocostravel

Fahrrad-Pilottour Sulawesi, wow!! Wir haben es geschafft, Sulawesi (früher Celebes) ist nun eine wunderbare Tour, kein zuckerschleck. Mehr abseits der Touristenströme.

Sulawesi ?? Radtour??

Immer wenn ich gefragt wurde, wohin meine nächste Fahrrad-Reise geht und ich Sulawesi gesagt habe, war der Gegenüber meistens überfragt, Afrika? Bei der letzten Frage vor meinem Abflug hat die Fragerin sofort gegoogelt, da werden auch Hunde gegessen? Ja, aber dazu später in meinem Sulawesi Reisebericht dieser Pilottour.

Anfang 2017 wusste ich auch noch nicht, wo Sulawesi liegt.

Werner von Cocos-Travel schickte mir eine News, Fahrrad-Pilottour Sulawesi, wow!!

Man muss natürlich wissen, dass Werner, der aus dem Erzgebirge stammt und dort früher Skier gebaut hat, der Chef von Cocos-Travel ist, auf Bali lebt und dort Fahrradtouren anbietet, Bali-Java, Bali-Lombok, Sumatra …. Ich war schon 2x bei ihm, bei diesen wunderschönen Fahrradtouren.

Sulawesi (früher Celebes) ist eine indonesische Insel wischen Borneo und Neuguinea mit einer Fläche von ca. 180 km², mehr als 2-mal so groß wie Österreich. Sulawesi gehört zu Indonesien, dem größten Inselstaat der Welt.

Also auf nach Sulawesi, Flüge gebucht, vorher und hinterher noch Thailand, liegt ja auf dem Weg.

Tag 0 – Bangkok nach Singapur

Flug von Bangkok nach Singapur, ich war zwar schon in 10 asiatischen Ländern, von Indien bis Taiwan, aber noch nie in Singapur. Also übernachten und Sightseeing. Natürlich auch auf die Spitze der Plattform des Marina Bay Sands Hotel, die wie ein Schiff aussieht. Umgerechnet 16 Euro für das Bier, aber was soll es? Dort trinkt man wohl nur einmal ein Bier und die Aussicht auf Singapur und die Bucht … einfach fanatisch.

Mein teuerstes Bier

Und die berühmte Wasserstraße von Malakka, von der ich schon viel in Büchern von Seefahrern und Piraten und über Piraten gelesen habe, liegt jetzt da unten vor mir … wow.

In der DDR aufgewachsen, wollte ich nach dem Studium auch zur See fahren. War nicht möglich.

Jetzt im Alter hole ich meine Kenntnisse von der Welt nach.

Tag 1 – Ankunft in Madano

Ankunft in Madano, da keiner beim Flug einen Fahrradhelm hat raus gucken lassen, haben wir uns erst bei Werner und Michael, dem örtlichen Guide und Chef des Ressort, in dem wir die nächsten Tagen übernachten werden, im urischen Bus kennengelernt.

Unsere Gruppe:

Contanze, sie Deutsche und mit Sepp verheiratet. Beide betreiben eine Skischule im Gasteiner Tal. Sepp ein Tiroler, so wie man sich einen österreichischen Skilehrer vorstellt.

Thomas, ein Mountainbiker, der schon viele Rennen gefahren hat. So ist er auch die Anstiege gefahren.

Micha und Moni, die ihre eigenen Fullys mitgebracht haben. Hätte ich doch auch bloß mein Stevens-Mountainbike mitgebracht, das schon den Sinai, Marokko, Jordanien und auch Bali/Java gesehen hat. Vielleicht wäre ich dann auch besser über die Berge gekommen.

Ich denke, wir waren eine gute Truppe.

Geld tauschen in Indonesien Rupiah, endlich mal wieder Millionär …. In Deutschland nimmt das Finanzamt ja immereinem wieder das Geld ab, sodass man das schwer schafft.

Das Ressort, das Michael führt, ist sehr schön, in 600 m Höhe. Gutes Klima, 24 Grad am Tag und Nachts 18 Grad.

Man muss bedenken wir sind 1 Grad nördlich vom Äquator. Dieser verläuft durch die Mitte von Sulawesi.

Bar mit Bier Bintang, Prost-Bier, leider aber kein Jägermeister, aber der Barkeeper hat seine eigene Mischung ….

Micha und seine Frau Conny, die aus Frankfurt/Oder kommt, kümmern sich sehr um uns, natürlich auch um die anderen Gäste, die aus vielen Ländern kommen, auch einige aus Deutschland.

Michael lebt wohl schon 20 Jahre in dieser Region, als Guide und Manager. Perfekt wie und was er dort macht und uns auch später begleitet.

Ich hatte einen Bungalow am Ende des Ressorts, die Bungalows sind sehr schön mit einem Naturbadezimmer. Morgens gegen 4:30 hörte ich Stimmen, Aufruf zum Gebet?? Ich habe danach Michael gefragt, ja es gibt im Tal auch Kirchen, christliche Gemeinden, die auch morgens zum Kirchenbesuch aufrufen, und ich dachte schon, es liegt an einem zu vielen Bintang oder dem Palmen-Schnaps, den uns der Barkeeper zum Abschied gereicht hat. Aber nächste Nacht haben auch die Anderen die Stimmen gehört.

Tag 2 – Auf die Fahrräder

Auf die Fahrräder, Micha und Moni haben, wie schon erwähnt, ihre eigenen aus Deutschland mitgebracht. Bis zum letzten Tag haben wir gesucht, ob sie nicht doch einen E-Motor verbaut haben, so gut wie sie über die Berge gekommen sind. Alle Achtung!

Radtour zum Palmschnaps Brenner. Irgendwo im Wald ist es. Rudi? Klettert auf die Palmen und holt dort in Plastekanistern den Saft aus den Blüten zurück. Wenn der Saft mit Luft in Berührung kommt, fängt er an zu gären, heuriger Palmwein. Aber hier im Wald wird auch destilliert, so etwas habe ich noch nie gesehen, rostiger Kessel, mit Bambus befeuert und auch die Destillations-Rohre aus Bambus. Irgendwann kommt der Schnaps unten an und wird in handelsübliche 0,5 -Plasteflaschen verfüllt. Trinkflaschen dieser Art haben wir auf unserer Tour noch öfters gesehen, wohl auch daraus getrunken.

Rudi geht auf die Palme und holt den Saft aus der Palmenblüte

Jeder durfte vom frischen Palmwein probieren

Tag 3 – Tomohon

Natürlich erst mal runter in Schussfahrt (abends muss Frau oder Mann da natürlich auch mit dem Rad da wieder rauf) nach Tomohon, der größten Stadt im nördlichen Sulawesi nach Manado, in den Verkehr und dann die Rampen mit mehr als 10 bis 14% Steigungen um den Ort herum zum lokalen Markt.

Hier ist es also, wo Hunde, Flughunde, Fledermäuse und Schlangen zum Verkauf und Verzehr angeboten werden. Nicht meins!! Ein paar Fotos und schnell zurück zum Fahrrad. Aber ich musste doch noch mal zurück zum Markt, im

weiten Kreis um die Hunde-Stände. Ich hatte erfahren dass es auf dem Markt auch den Palmblüten-Zucker gibt, mit dem ich zu Hause immer gut ankomme. Palm-Zucker in den Tee …..

Bild vom Markt in Tomohon, es ist Hund im Angebot.

Aber auch Schlange, Flughunde und Umweltschützer aufgepasst, auch Fledermäuse.

Wem das nicht reicht, ich habe noch mehr Fotos vom Markt.

Aber dann zum See, schönes Fischessen. Einfach schön mal flach und schnell zu fahren, meine Schaltung funktionierte auch noch. Windschatten-Fahren hinter Thomas … Für mich die schönste Tages-Tour

Wundervoller Blick auf den See                                        Frischer Fisch gegrillt

Tag 4 – Trekking zum Krater-See

Trekking zum Krater-See am Lokon-Vulkan, Aufstieg, aber … Werner, der ist noch fit ist wie ein Turnschuh und ich, waren mit Abstand die Ältesten bei der Tour, wir sind beide Jahrgang 1949. (also es ist auch eine Tour für Ältere …) Dank Euch, dass ihr mich manchmal auch nach oben geschoben habt. Der Ausblick am Kratersee war schon sehr schön. Nach dem Mittagessen in Resort und dem Bintang-Beer dazu habe ich wohl den Nachmittag verschlafen.

Der schweißtreibende Aufstieg…                                und dann das Ziel, der schweflige Kratersee ….

Ich glaube die Mädels sind dann abends noch runter nach Tomohon, um Hund zu essen. Ich habe nicht wirklich nachgefragt.

Tag 5 – Aufstieg und Abstieg nur im Matsch

Wieder ein Vulkansee, diesmal Scheiße, Aufstieg und Abstieg nur im Matsch.

Danach aber wieder ein Schwefelsee, Raststätte mit hunderten Chinesen oder Koreanern?

Die Fahrt zum Wasserfall entschädigt dann den Tag.

Tag 6 – Down-Hill 1200m

Abschiednehmen vom Michaels Resort. Noch die Vorführung von Michaels Schlange, wohl über 3 m lang, die er irgendwo im Resort hält, damit sie nicht gegessen wird .

Transfer zum Mahawu-Vulkan und dann Down-Hill 1200m, fantastisch aber bis zum heutigen Resort sind es dann doch noch wieder 400Hm. Unsere Mädels mit ihren leichten oder doch E-Bikes fahren vorbei, machen ein paar Höhenmeter mehr. Wunderschönes Ressort. Aber die Unterkünfte gleichen einer 2 Etagen Baracke, ein Bad und eine Toilette pro Stockwerk. Wir arrangieren uns mit den kleinen, für asiatische Gäste ausgerichteten Zimmern. Auf dem Platz vor uns werden schon Zelte aufgerichtet, am Wochenende wird dort eine Hochzeit ausgerichtet, wie Asien üblich mit mehreren hunderten Leuten, wenn sie dann entsprechend reich sind.

Aber heute ist die Küche nur für uns da. Papageien-Fisch, köstlich.

image Roh und zubereitet

Tag 7 – Auf zum National-Park

Auf zum National-Park, auf in den Regenwald. Schöne und saubere Bungalows.

Nachmittags dann in den tropischen Regenwald, mit dem Fahrrad. Wilde Affenherden mit wohl jeweils 100 Affen.

Ich schaue schließlich auch dem Boss der Affenherde in die Augen, es sind schwarze Makaken. Ich bin auch noch Chef, aber von einer soliden Firma, affig hat bei uns keinen Platz …

Der Boss einer Affenherde …                                         und der Andere ….

Die weitere Suche geht nach anderen Tieren oder Vögeln, Bäumen und dem Kuskus. Dass hat nichts mit dem Essen von gewollten oder nicht gewollten Migranten zu tun, sondern ist eine Affenart.

Die Rückfahrt mit dem Fahrrad aus dem Regenwald bei Dunkelheit hatte schon etwas von Abenteuer. Ich sitze danach noch mit Freunden auf der Terrasse vom Ressort. Zwei Frauen, die auch schon in Michaels Ressort waren. Namen vergessen, aber vom Theater aus Graz. Sie kennen Schwerin, das Theater? Oh, wer kennt denn schon Schwerin, insbesondere das Schweriner Theater?

Tag 8 – Weiter am Meer

Weiter am Meer, Werner hatte eine neue Route erkundet, Pilot-Tour eben. Gut so.

Durch das Dorf, an der Schule kamen wir nicht aber nicht vorbei. Viel Spaß und wir haben dann den Dorfladen geleert. Alles verfügbare Eis aus den Kühlschränken wurde an die Kinder verteilt. Natürlich wollten die Kids auch eine Runde auf unseren Fahrrädern drehen.

Dann diese schöne Stecke im Palmenwald und die Wasserdurchfahrt, die Werner neu erkundet hat.

Tag 9 – Übernachtung am Strand

Eigentlich ist dieser Zeit in Nord Sulawesi Trockenzeit, statistisch. Wir kommen aber gerade noch trocken den Berg runter an den Strand. Danach der Regen, 2 Stunden später ist der Abhang, an dem eine Straße entstehen soll, nur noch eine rote Schlammpiste. Vielleicht etwas für Sepp oder Werner, wenn sie Ski dabei gehabt hätten.

image Noch fast trocken, dann aber eine Schlammpiste

Glück gehabt, wir sitzen unter einem Bambusdach. Es gibt etwas zu Essen und nachdem es auch nach 12:00 Uhr ist, ein Bintang-Bier. So überstehen wir den Regen, der aber nicht richtig aufhören will. Übernachten in Zelten ist angesagt. Zum Glück nicht im Sand, sondern auf dem Holzboden von Bambushütten. Abends dann Grillen bei den Einheimischen. Musik und Bintang-Bier.

Das ist wohl eine der Trinkflaschen mit Palmschnaps        Nachschub an Bintang

Tag 10 – zur Insel Bangka

Auf zur Insel Bangka zum Sea Souls Resort. Dieses wird von Steve geleitet, ein Deutscher aus Sachsen.

Ein hervorragendes Tauch-Ressort, schicke Bungalows, allerdings nur für unsere Mädels, Micha und Moni. Der Rest zeltet, zunächst kein Problem auf dem schönen Rasen.

Restaurant und die Verpflegung sind Spitze, der Koch hätte wohl in Deutschland mehr als 4 Sterne. Abends dann noch Grillen mit Stockbrot und Live-Musik vom Personal mit ihren selbstgebauten Instrumenten. Mehr geht nicht!

Mein gemütliches Zelt vor dem Sturm                                   Das Personal mit ihrer Live-Musik

Aber dann die Nacht, Gegend 11:00 Uhr kommt ein kräftiger Sturm mit starken Regen auf. Mein Überzelt fliegt weg, mit samt den Heringen. Ich versuche mit einem Spagat und meinem Gewicht das Innen-Zelt am Boden zu halten. Irgendwann schlafe ich dann wohl ein, nachdem ich meinen Koffer, als Gewichtsschwerpunkt auf die gefährdende Seite des Zelts geschoben habe.

Die anderen Zelter hatten auch ihre Probleme, sie hatten Angst, dass das Wasser über die kleine Mauer schwabt.

Alles gut gegangen.

Leider auch hier das Problem mit dem Plastikmüll. Die Asiaten haben noch kein Umweltbewusstsein in dieser Richtung. In Asien wird, so kenne ich es nicht nur von Thailand, alles was man kauft, mehrfach in Plastetüten verpackt und dann irgendwann weggeschmissen. An den Straßenrand, in den Fluss oder ins Meer …..

Steve versucht jeden Tag vor seinem Ressort den Müll zu entsorgen, fast jeden Tag erneut …

Unsere Führerin vorher im Nationalpark berichtete von einer Aktion, die Einheimischen aber vor allem auch die Kinder und Touristen vom Umweltschutz zu überzeugen.

Tag 11

Rückkehr von der Insel Bangka aufs Festland. Irritationen bei der Ausfahrt vom Hafen, nicht diese Rampe mit 15% Steigung? Doch nachdem wir zunächst in die falsche Richtung gefahren sind. Zum ersten Mal an diesem Tag schieben, nicht zum letzten Mal, denn die Schaltung an meinem Fahrrad hatte seinen Geist fast aufgeben. Unter Last war kein Schaltvorgang mehr möglich. Empfehlung also sein eigenes Fahrrad mitbringen, aber Werner arbeitet schon an der Verbesserung des Materials für die nächste Tour.

Maximal 40 km mit 300 Hm waren angesagt. Aber kam ganz anders, Pilottour, so ist es. Zum Schluss über 60km und über 1000Hm. Ich habe richtig ab gekotzt. Nächste Abfahrt, Kurve und nächster Aufstieg mit richtigen %. Werner hatte noch die Idee einen Pickup zu chartern und den Fahrer nach Entfernung und Berge gefragt.

Not far, not high.

Same in Deutschland, Frage doch mal einen Autofahrer nach dem Weg als Fahrradfahrer, wie weit es noch ist? Nach Höhenmetern? Vergiss es.

Letztlich habe ich es auch geschafft. Werner und Constanze haben mich immer wieder motiviert. Danke. Nach einem Bintang- Bier war ich dann auch stolz auf meine Leistung. Man muss natürlich wissen, dass ich aus Mecklenburg komme und unser höchster Berg 176m misst.

Unterwegs gab es aber noch eine schöne Episode, in einem Dorf wurden wir eingeladen, an einem privaten (das ganze Dorf war da) Fest teilzunehmen. 40 Tage nach dem Tot eines Menschen veranstaltet die Familie ein Essen. Wir waren die VIPs, Fotos, Selfies … mit uns. Herzlichkeit. Sowas kann man natürlich erleben, wenn man an die Menschen heran kommt, abseits der Touristenströme. Mit einer solchen Tour.

Für die nächste Sulawesi-Tour hat Werner diese Etappe entschärft, wie er mir in einer Mail geschrieben hat, vielleicht sind einige „Bergziegen“ darüber enttäuscht, aber die können ja noch zusätzlich auf die Stecke gehen, Anstiege gibt dort mehr als genug ….

Entspannung im Grand Luley Ressort, nach den Problemen beim Einchecken ein wunderbares Ressort. Mit außergewöhnlichem Personal, vielleicht könnte Thomas noch mehr darüber berichten?

Manado erkunden, einige gehen danach noch auf die vorgelagerten Inseln oder fliegen zum Shoppen über Singapur nach Hause. So geht die Tour schön zu Ende.

Es grüßt Euch, Euer Georg Köllner

Danke Werner, es war eine schöne Tour, die man nur weiterempfehlen kann.

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